In Deutschland hatten wir eine Doku über Australien gesehen, in der das Baumkänguruh vorkam. Australien ist ja voller absurder Tiere, aber ein langbeiniges Springtier, dass sich dann überlegt, in Bäumen wohnen zu wollen – das ist sogar für Australische Verhältnisse merkwürdig.

Ich hatte es sofort in’s Herz geschlossen.

Als wir morgens in Lake Eacham aufbrachen gab mir die nette Campground-Besitzer-Omi zusammen mit selbstgebackenen Keksen eine Karte, in der sie eingekringelt hatte, wo die Tree Kangaroos wohnen.

Wir fuhren und schauten und fuhren und schauten und sahen keine Tree Kangaroos. Bis wir endlich herausfanden, dass wir uns schlichtweg verfahren hatten und zig Kilometer um die Baumhüpfer herumgefahren waren.

Aber da war es schon zu spät herumzudrehen und wir fügten uns dem Schicksal, dieses scheue Wesen wohl auf dieser Reise nicht mehr zu sehen.

Inmitten von Wasserfällen standen wir um 1 Uhr mittags auf einem Parkplatz und aßen als Kerstin nach oben zeigte und sagte: “Du, da sitzt was dickes im Baum”. Kamera raus, große Linse drauf und was seh ich da: Ein kleines dickes Baumkänguruh, Luftlinie 8 Meter von unserem Lunch entfernt.

Ich knipste und knipste und das Känguruh fand das gar nicht so toll und reagierte etwas unerwartet damit, sich vom Baum auf den Boden plumpsen zu lassen. (Ob daher die Mähr vom Australischen Tree Drop Bear kommt?) Dann hoppelte es dahin und lies einen glücklichen Holger zurück, der sein Lieblingskänguruh doch noch gesehen hatte.